Stellungnahme: „Offener Brief israelischer und jüdischer Kulturschaffender in Berlin“

Zu dem „Offenen Brief israelischer und jüdischer Kulturschaffender in Berlin“ erklärt Jochen Feilcke, Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Berlin und Potsdam:

Hier werden gleichzeitig mehrere Keulen geschwungen:

  1. Israelis und Juden als Verfasser, weil sie sich für tabuisiert halten.
  2. Politische Zensur als Merkmal von Diktaturen
  3. Recht auf freie Meinungsäußerung

Die Unterzeichner dieses Schreibens verwechseln offensichtlich die Begriffe Meinungsfreiheit und Förderung aus Steuergeldern. Wir werden immer dafür eintreten, daß Meinungen – ob sie uns gefallen oder nicht – frei geäußert werden können. Wir sind auch für staatliche Förderung von Kunst in jeglicher Gestalt, kritisieren aber staatliche Stellen, wenn sie politische Agitation finanzieren. Wir begrüßen sehr, daß der American Jewish Committee (AJC) hier den Finger in die Wunde gelegt und öffentlich gemacht hat, daß in einem Workshop anläßlich des Festivals „After The Last Sky“ Kampfbegriffe wie „Apartheid Staat Israel“, „Kolonialistisches Gebilde“ verwandt worden sein sollen, daß Israel ethnische Säuberungen vorgeworfen  und Gewalttaten und Attentate gegen Israel gutgeheißen worden seien.

Neben der notwendigen inhaltlichen Kritik geht es bei den uns bekannten öffentlichen Stellungnahmen ausschließlich um die Kritik an der staatlichen finanziellen Förderung. Die Verwechselung von Meinungsfreiheit und Steuerfinanzierung wird nicht dadurch aufgehoben, daß sie von Juden und Israelis vorgenommen wird!

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