Türkei will nächste Gaza-Flotte mit Kriegsschiffen begleiten

Ministerpräsident Erdogan erhöht nochmals den Druck auf Israel

Ministerpräsident Erdogan gibt sich gegenüber Israel unnachgiebig
Die Türkei will Hilfslieferungen aus dem eigenen Land in den abgeriegelten Gazastreifen in Zukunft mit Kriegsschiffen eskortieren. Das kündigte Ministerpräsident Tayyip Erdogan laut dem TV-Sender al-Jazira am Donnerstag an.

Der türkische Regierungschef Erdogan kündigte in dem Interview mit al-Jazira neben der Entsendung von Kriegsschiffen nach Gaza auch an, sein Land Schritte unternommen, um eine einseitige Ausbeutung natürlicher Ressourcen durch Israel im östlichen Mittelmeer zu unterbinden.

Hintergrund des Streites zwischen Israel und der Türkei ist ein Einsatz der israelischen Armee im vergangenen Jahr, bei dem neun türkische Aktivisten getötet wurden. Sie wollten die Seeblockade gegen den Gazastreifen durchbrechen. Die Türkei kappte unlängst Rüstungskontakte und wies den israelischen Botschafter aus.

Der Streit flammte erneut auf, als ein Uno-Bericht Israel beim Angriff auf das Schiff unverhältnismässige Gewalt vorwarf. Die Seeblockade wurde allerdings als rechtmässig bezeichnet. Israel lehnt eine Entschuldigung für den Einsatz ebenso ab wie die türkische Forderung, die Angehörigen der Opfer finanziell zu entschädigen. Israel begründet die Blockade damit, es wolle den Waffenschmuggel in das Palästinensergebiet verhindern.

Das Original und weitere Artikel zum Thema finden Sie in der NZZ vom 08.09.2011.

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