Begrüßung des Dienststellenleiters der Vertretung des Saarlandes in Berlin, Henry Bren d'Amour, anlässlich des Sommerfestes der DIG Berlin und Potsdam am 29.08.2010

Exzellenzen, sehr geehrter Herr Vorsitzender der DIG, Herr Feilke, sehr geehrte Frau Süßkind, meine sehr geehrten Damen und Herren, die Sie heute das Sommerfest der DIG feiern,

es ist mir eine große Freude, Sie hier in der Vertretung des Saarlandes beim Bund begrüßen zu können – mitten im Herzen von Berlin – und, wie Sie alle wissen, auf – in seiner Historie symbolträchtigem – Boden.

Menschen, die zusammenkommen, um Freundschaft zu feiern, sind uns Saarländern immer ganz besonders willkommen. Denn Freundschaft ist ein sehr, sehr wertvolles Gut. Und manchmal habe ich so den Eindruck, dass in unserer globalen Welt Freundschaften immer wertvoller werden. Sie wollen gelebt werden und können sich nicht mit dem Virtuellen begnügen. Lebendige, wahre Freundschaften bedürfen der Begegnung und der Orte der Begegnung. Deshalb sind für den Freundeskreis der Deutsch-Israelischen Gesellschaft solche Treffen wie heute hier eine Selbstverständlichkeit. Und Sie, verehrte Gäste, finden hier bei uns sowohl in uns Saarländern Freunde als auch den Ort zum Feiern Ihrer und unserer Freundschaft.

Nicht umsonst steht die saarländische Landesregierung zu den Worten der Frau Bundeskanzlerin, dass die deutsch-israelische Freundschaft zur Staatsräson Deutschlands zählt. Und deshalb griff unser saarländischer Ministerpräsident Peter Müller gerne die Einladung der israelischen Regierung auf und besuchte Ihr schönes Land, Herr Botschafter, im Oktober 2007. In seiner Delegation befand sich auch der Bevollmächtigte des Saarlandes beim Bund, Jürgen Lennartz, der Sie alle hier herzlich grüßen lässt.

Sie werden vielleicht fragen, ob wir Saarländer denn auch aktive Beziehungen zu Israel haben. Darauf antworte ich Ihnen: Ja, selbstverständlich, denn wir sind zwar – wie man sagt –„klein, aber oho“. Wir bündeln unsere Kräfte und fokussieren unsere Fähigkeiten auf eine Auswahl attraktiver Sektoren, wo wir Weltklasseniveau haben. So machen wir aus der vordergründigen Not der geringen Größe eine Tugend und beschäftigen uns mit Nanotechnologie, einer Zukunftstechnologie, zu der wir ein institutionelles Netzwerk gebildet haben, eines von einer Reihe sog. Cluster. Dieses und andere Cluster werden in regelmäßigen Präsentationen auf israelischen Messen, Ausstellungen und Konferenzen vorgestellt.

Und im vergangenen Juni konnten sogar Dank der Zusammenarbeit mit der israelischen Botschaft saarländische Unternehmen an der 9. Jahreskonferenz der ILSI Biomed in Jerusalem teilnehmen. Sie sehen also, dass wir aktive Beziehungen unterhalten. Es lohnt halt, sich auf seine Stärken zu konzentrieren wie wir sie etwa im Bereich der Informatik mit dem Deutschen Institut für künstliche Intelligenz haben. Nicht nur, dass sich deshalb der US-amerikanische Chip-Hersteller Intel dort engagiert, nein, der Leiter dieses Instituts, Prof. Wolfgang Wahlster, ist seit 2003 im internationalen wissenschaftlichen Beirat des Trento – Haifa Kooperationsinstituts am Rothschild-Zentrum für interdisziplinäre Informatik tätig.

Sie werden verstehen, dass ich Ihnen diese Beispiele nicht ersparen konnte um zu verdeutlichen, dass es im Saarland hoch offizielle, aktive deutsch-israelische Beziehungen gibt. Daneben bestehen natürlich noch diverse andere Aktivitäten. Dazu zählen die der 1993 gegründeten Arbeitsgemeinschaft Saar der Deutsch – Israelischen Gesellschaft mit ihrer Vorsitzenden Iris Neu.

Für mich persönlich ist es auch eine besondere Freude, Sie alle hier zum Sommerfest begrüßen zu können. Eine meiner eindrucksvollsten Reisen führte mich im Oktober 1989 nach Israel. Es war eine Reise auf Einladung der israelischen Regierung, die von der Bundeszentrale für politische Bildung für Hauptstadtkorrespondenten und Pressesprecher organisiert wurde.  Viele bleibende Eindrücke gewann ich dort wie etwa den strategischen Blick von den Golanhöhen auf das Jordan-Tal. Doch lassen Sie mich Ihnen abschließend ein Bild wiedergeben, dass für mich eine ganz tiefe symbolische Bedeutung erhalten hat. Wir waren in einer ländlichen Region. Vor einem alleinstehenden Haus saß ein alter Herr auf einem Holzstuhl und guckte übers Land. Er hatte auf seinem Schoss eine Kalaschnikow liegen. Er erklärte mir wieso: Ich verteidige meinen Pazifismus … .

Ich wünsche mir, dass der Nahost-Gipfel in Washington am kommenden 2. September, zu dem Ihr Präsident, Herr Botschafter Murphy, eingeladen hat, ein Erfolg auf dem Weg zum Frieden sein wird. Und Ihnen allen hier wünsche ich nun, dass Sie ein friedliches, fröhliches Sommerfest bei uns Saarländern feiern. Lassen Sie uns in aller Freundschaft hierfür etwas vom Überfluss unseres Regens den Freunden nach Israel in die Wüste schicken und von dort Sonne zu uns kommen! Shalom!

Es gilt das gesprochene Wort.

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