Ein zweites Leben in Berlin

Margot Friedländer ist seit dieser Woche wieder deutsche Staatsbürgerin. Nichts an ihrem Schicksal als Überlebende des Holocaust sprach für diese Rückkehr.

Es scheint, dass Margot Friedländer jetzt tatsächlich ganz in Deutschland angekommen ist. „Ich bin seit Tagen ohne Internet und bin schon ganz verzweifelt“, sagt die 88-Jährige, als ich sie am Telefon frage, ob sie meine E-Mail mit der Bitte um ein Gespräch erhalten habe. Dann klagt sie über die ausbleibende Hilfe der Telekom. Probleme mit der Telekom, das klingt wirklich wie eine genuine deutsche Gegenwartserfahrung.


Eine deutsche Jüdin kehrt zurück


Geburt und Jugend in Berlin

* 1921 wird Margot Friedländer in Berlin geboren. 1943 entkommt sie der Deportation durch die Nazis und verbirgt sich im Berliner Untergrund.

KZ-Haft und Auswanderung
* 1944 wird sie verhaftet und ins KZ Theresienstadt deportiert. Nach der Befreiung emigriert sie 1946 in die USA.

Wieder Deutsche
* 2003 folgt sie erstmals einer Einladung des Berliner Senats in ihre Geburtsstadt. Seit vergangenem Jahr lebt Margot Friedländer wieder in Berlin. Jetzt erhielt sie die deutsche Staatsbürgerschaft zurück.

(ebenfalls Richard Herzinger bei WELT online, 11.04.2010)


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