Israel und die arabischen Revolutionen – Gefährliches Spiel auf Zeit

Der Umbruch in der arabischen Welt erreicht selbst Syrien – doch Israel könnte aus eigener Schuld in die Isolation geraten, meint Avi Primor, ehemaliger Botschafter Israels in Deutschland und Direktor des Zentrums für Europäische Studien an der IDC-Privatuniversität Herzliya.

Netanjahu nimmt durchaus wahr, dass Israel international in Isolation geraten ist wie nie zuvor in seiner Geschichte und dass diese Isolation von den aktuellen Umbrüchen in der arabischen Welt noch verschärft wird, meint Primor. Schon als Benjamin Netanjahu 1996 zum ersten Mal zum Ministerpräsidenten Israels gewählt wurde, war sein Ruf nicht gerade der eines Friedensstifters. Die Gefahr war groß, dass mit seiner Wahl das Land weltweit in Isolation geraten würde.

Doch es gelang ihm, nicht nur amerikanische und europäische Politiker sehr schnell von seinen positiven Absichten zu überzeugen, sondern auch die arabischen Staatsoberhäupter, mit denen Israel in Kontakt stand – den jordanischen König, den ägyptischen Präsidenten, aber auch Staatsoberhäupter in Marokko, Tunesien und in den Golfstaaten. Selbst der damalige Palästinenserpräsident Jassir Arafat wurde allmählich zuversichtlich …

Avi Primor bei www.qantara.de am 28.03.2011

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