Iranischer Ayatollah lehnt Zwei-Staaten-Lösung ab

Khamenei fordert gesamtes Land für Palästinenser

Der geistliche Führer Irans, Ayatollah Ali Khamenei, lehnt eine Zwei-Staaten-Lösung im Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern kategorisch ab. Khamenei erklärte am Samstag, die Palästinenser sollten sich nicht auf einen Staat basierend auf den Grenzen von vor 1967 beschränken. Das gesamte Land gehöre den Palästinensern.

Khamenei, das geistliche Oberhaupt Irans, äusserte sich auf einer propalästinensischen Konferenz in Teheran. «Wir fordern Freiheit für Palästina, nicht für Teile von Palästina», sagte er. «Jeder Plan, der Palästina teilt, wird zurückgewiesen.» Palästina erstrecke sich vom Jordan bis zum Mittelmeer. Mit einer Zwei-Staaten-Lösung würde man den Forderungen der Zionisten nachgeben, erklärte Khamenei weiter. Israel bezeichnete er als Krebsgeschwür.

An der Konferenz nahm auch der Hamas-Chef Khaled Mashaal teil, der in Syrien lebt. Er erklärte, Widerstand sei die einzige Option für die Palästinenser. Die Palästinenser müssten Widerstand leisten, egal was es koste, «bis Palästina frei und Israel zerstört ist». Mashaals Äusserungen könnten die Versöhnungsgespräche zwischen der Hamas und der Fatah des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas behindern. Die Gespräche sollten in der kommenden Woche wieder aufgenommen werden.

Der Iran unterstützt die Hamas, die im Gazastreifen regiert und den Antrag von Abbas auf eine Anerkennung durch die Uno als Staat ablehnt. Die Abbas und seine Fatah haben sich für eine Friedenslösung mit Israel ausgesprochen. Israel hat angekündigt, es werde nicht mit einer palästinensischen Regierung verhandeln, an der die Hamas beteiligt sei.

Mehr bei NZZ online vom 1. Oktober 2011.

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