Bericht: Kundgebung Potsdam – „Nie wieder ist jetzt“

„Nie wieder ist jetzt“

300 Menschen kamen zur DIG-Kundgebung in Potsdam

 

Fünf Wochen nach dem Terrorangriff der Hamas wurde am Sonntag, 12. November, auch in der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam mit einer Kundgebung der Opfer gedacht – und Solidarität mit Israel demonstriert. Trotz widrigen Wetters versammelten sich nach einem Aufruf der DIG Berlin und Brandenburg rund 300 Menschen auf dem Alten Markt im Zentrum der Stadt. Viele hielten Israel-Fahnen in der Hand. Auf dem Platz selbst fand gleichzeitig eine Ausstellung über das Leben und Schicksal deutsch-jüdischer Sportler der Weimarer Zeit statt, eine passende Umgebung für das Anliegen der DIG: „Nie wieder ist jetzt“, sagte der Vorsitzende der DIG Berlin und Brandenburg, Jochen Feilcke, und betonte: Die Verbrechen der Hamas seien durch nichts zu rechtfertigen. „Hier gibt es kein ‚Aber‘“.

Oberbürgermeister Mike Schubert beklagte, dass Jüdinnen und Juden in Deutschland wieder in Angst leben müssten und räumte ein: „Das Gefühl der Sicherheit ist auch in unserer Stadt nicht mehr da“. Umso mehr gelte es jetzt zu zeigen, dass es für Antisemitismus in Deutschland keinen Platz gebe. Der israelische Gesandte Aaron Sagui bekam spontanen Beifall, als er sagte, Israel habe nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, die Hamas zu bekämpfen, denn „so etwas wie am 7. Oktober darf nie wieder passieren“. Einer der Söhne des Diplomaten ist derzeit als Soldat in Gaza im Einsatz. Sagui bat die Deutschen nicht nur um politische und moralische, sondern auch um praktische Unterstützung. Unter anderem bräuchten die zerstörten Orte entlang des Gaza-Streifens Hilfe für den Wiederaufbau. Vika Kanar, deutsch-israelische Unternehmerin aus Tel Aviv, versuchte den Blick auf einen anderen Aspekt des Gaza-Krieges zu lenken. Dies sei auch, sagte sie unter Beifall, „Teil des Kampfes um eine freie Welt“. Die Hamas stehe für das Gegenteil „unserer gemeinsamen Werte“. Mit dem Singen der israelischen Nationshymne Hatikva, angestimmt von Kantorin Avital Gerstetter, endete die Veranstaltung.

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