Krawalle vor Israels Botschaft in Kairo

Zum Jahrestag der israelischen Staatsgründung ist es vor Israels Botschaft in Kairo zu gewaltsamen Protesten gekommen. „Botschafter raus“, forderten die Demonstranten.

© Khaled Desouki/AFP/Getty Images

Ägyptische Demonstranten vor der israelischen Botschaft in KairoÄgyptische Demonstranten vor der israelischen Botschaft in Kairo

Bei Krawallen vor der israelischen Botschaft in Kairo sind am Sonntag zwei Dutzend Menschen verletzt worden. Nach mehreren Stunden gewaltsamer Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei konnten die Sicherheitskräfte die Lage beruhigen, berichtet die ägyptische Nachrichtenagentur Mena.

Zahlreiche Menschen seien festgenommen worden, berichtete der Nachrichtensender Al Jazeera. Zunächst hätten tausende Demonstranten friedlich vor der Botschaft protestiert. Später habe dann eine Gruppe versucht, den Eingang des Gebäudes zu stürmen. Sie forderten die Ausweisung des israelischen Botschafters, den Abbruch der Beziehungen mit dem jüdischen Staat sowie die Freilassung aller palästinensischen Gefangenen. „Botschafter raus“, riefen die Demonstranten und verurteilten die israelische Besetzung palästinensischer Gebiete. Anlass für den Protest war der Jahrestag der Staatsgründung Israels vor 63 Jahren.

Hunderte Menschen protestieren am Jahrestag der Staatsgründung Israels vor der israelischen Botschaft in Kairo. Sie fordern die Ausweisung des israelischen Botschafters. [Video kommentieren]

Die Polizei ging mit Tränengas und Gummigeschossen gegen die Demonstranten vor und gab Warnschüsse in die Luft ab. Die Demonstranten warfen Steine auf die Polizisten und zündeten Autoreifen vor dem Botschaftsgebäude an. Die Protestaktion ereignete sich nur wenige Stunden nach dem Besuch von Amos Gilad in Kairo, einem ranghohen Vertreter des israelischen Verteidigungsministeriums. Es war der erste Besuch eines israelischen Spitzenpolitikers in Ägypten seit dem Sturz des ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak im Februar.

An den Grenzen Israels mit dem Libanon, Syrien und dem Gazastreifen waren am Sonntag zahlreiche Palästinenser auf die Straße gegangen, um der „Nakba“ (Katastrophe) zu gedenken, wie die Staatsgründung Israels am 14. Mai 1948 in der arabischen Welt genannt wird. Bei Palästinenser-Demonstrationen wurden mehr als 20 Menschen getötet, die versuchten, die schwer gesicherten Grenzanlagen nach Israel zu durchbrechen.

Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad sagte in einem Fernsehinterview, Israel habe erneut sein „wahres Gesicht“ gezeigt. „Wie ein Krebsgeschwür, das sich im Körper ausbreitet, infiziert dieses Regime jede Region“, sagte Ahmadinedschad. „Es muss aus dem Körper entfernt werden“. In der Vergangenheit hatte der iranische Präsident mehrfach erklärt, Israel müsse von der Landkarte verschwinden.

Lesen Sie mehr dazu bei ZEIT ONLINE vom 16.05.2011

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