„Mein Weg nach Jerusalem“ – Gespräch mit Oranienburgs Bürgermeister

Er ist sicherlich der einzige Bürgermeister einer deutschen Stadt, der schonmal mit dem Fahrrad nach Jerusalem gefahren ist: Alexander Laesicke, seit Anfang diesen Jahres Bürgermeister von Oranienburg, war am 27. August 2018 zu Gast bei der DIG Berlin und Brandenburg.

Rund 30 Besucherinnen und Besucher kamen zur ersten Veranstaltung nach der Sommerpause in den Saal des Ernst-Lemmer-Instituts in Berlin-Charlottenburg. Alexander Laesicke war erst vor kurzem aus dem Sommerurlaub zurückgekehrt, das Thema war aber eine Reise, die noch einige Jahre weiter zurückliegt. 2004 fuhr er mit dem Fahrrad von Oranienburg nach Jerusalem, mit einem Klinkerstein des KZ Sachsenhausen im Gepäck, den er zur Gedenkstätte Yad Vashem brachte. Sehr anschaulich berichtete er über die Idee, Planung und Durchführung dieser Reise und las auch eine Passage aus seinem 2007 erschienenen Buch zu dieser Reise. Einige der Begegnungen auf der Fahrt waren für ihn sehr prägend, und sein Bild von Israel und der Region entwickelte sich auch weiter.

Im Wahlkampf für das Amt des Bürgermeisters und auch nach seinem Amtsantritt im Januar 2018 brachte er die Idee einer Partnerschaft zwischen Oranienburg und einer Stadt in Israel ein. Auch wenn dies nicht das vordringliche Thema war und ist, so möchte er an der Idee dranbleiben und Unterstützung dafür aufbauen, bevor er dann zu gegebener Zeit einen konkreten Vorschlag einbringt. Die Mischung aus Berichten von der prägenden Reise und aktuellem Engagement machte diesen Veranstaltungsabend ganz besonders interessant, was auch durch zahlreiche Fragen und Diskussionsbeiträge der Teilnehmenden deutlich wurde. Und zum Abschluss war Alexander Laesicke auch nochmal als Buch-Autor gefragt – einige Exemplare seines ansonsten vergriffenen Buches konnten erworben werden und wurden auch noch direkt signiert.

Andrew Walde, Vorstandsmitglied der DIG Berlin und Brandenburg, der durch den Abend leitete, hebt in Hinblick auf die deutsch-israelischen Städtepartnerschaften und die Idee des Bürgermeisters von Oranienburg hervor:

„Partnerschaften und internationale Begegnungen, vor allem mit Jugendlichen, sind etwas Großartiges. Sie ermöglichen Einblicke in andere Kulturen. Das sind Erfahrungen, die Menschen prägen. Oft entstehen Freundschaften, die lange Bestand haben. Wir als DIG wollen Städtepartnerschaften mit Israel unterstützen. Neue Partnerschaften oder auch alte, die nicht aktiv sind, wieder mit Leben füllen. Unsere Kenntnisse und Verbindungen bringen wir gerne ein.“

Alexander Laesicke, Bürgermeister von Oranienburg (erstes Bild links sowie zweites Bild), und Andrew Walde, Vorstandsmitglied der DIG Berlin und Brandenburg e.V. (Fotos: Wilfried Winzer)

 

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