DIG Berlin und Potsdam beteiligte sich erneut an einer Kundgebung gegen den Al Quds-Tag auf Berlins Straßen

Jochen Feilcke bei der Kundgebung gegen den Al-Quds-Tag 2011
Jochen Feilcke bei der Kundgebung gegen den Al-Quds-Tag 2011

Auch 2011 versammelten sich zahlreiche Freunde Israels und der iranischen Freiheitsbewegung auf dem Joachimsthaler Platz/Ecke Kurfüstendamm, um gegen den jährlich durch Anhänger der islamischen Republik Iran veranstalteten Al-Quds-Tag zur sog. Befreiung Jerusalems zu protestieren. Diesmal kamen rund 500 Gegendemonstranten zum Kurfürstendamm, wo die Quds-Demonstranten erwartet wurden.

Für die DIG Berlin und Potsdam ergriff dessen Vorsitzender, Jochen Feilcke, das Wort. Maya Zehden, zugleich Mitglied des DIG-Vorstands, sprach für die Jüdische Gemeinde zu Berlin ein Grußwort. Hauptorganisator war wie im letzten Jahr das deutsch-israelische Onlinemagazin www.haolam.de.

Die Rednerliste sah folgendermaßen aus:

– Jochen Feilcke (DIG Berlin/Potsdam).
– Maya Zehden (Jüdische Gemeinde zu Berlin)
– Dr. Kazem Mousavi (Green Party)
– Kirsten Tenhafen  (Stop the Bomb)
– Daniel Fallenstein (Koordinierungsrat)
– Ein Vertreter des antifaschistischen Bündnisses gegen den Qudstag
(Demo-Bündnis)

Maya Zehden redete für die Jüdische Gemeinde zu Berlin.
Maya Zehden redete für die Jüdische Gemeinde zu Berlin.

Lesen Sie auf dieser Seite die Rede von Jochen Feilcke und den Redebeitrag von Maya Zehden.

Die Teilnehmer empfingen die rund 600 Al Quds-Demonstranten gegen Ende der Kundgebung mit Israelfahnen und Parolen wie „Lang lebe Israel“ und „Free Gaza from Hamas„.  Die Polizei war bemüht, jegliche Konfrontation zu vermeiden und die beiden Gruppen auseinanderzuhalten.

Ärgerlich die abendliche Berichterstattung z.B. beim rbb, wo anläßlich des „umstrittenen Al Quds-Tages“ (warum eigentlich?) lediglich von zwei Demonstrationen berichtet wurde. Neben einer „für die Freiheit der Palästinenser“ habe es eine „proisraelische Demonstration“ gegeben – ohne jeden Hinweis auf den islamistischen Hintergrund der Demo.  Das erinnert doch sehr daran, dass der von Ayatollah Khomeini eingeführte Kampftag gegen Israel vor Jahren noch in interkulturellen Kalendern als muslimischer Feiertag geführt wurde. Das Täuschungsmanöver der Islamisten scheint also gelungen. Hier ist künftig noch mehr Aufklärungsarbeit des Gegenbündnisses zu leisten.

Stefan und Margreet Krikowski erinnerten wie der DIG-Vorsitzende an den israelischen Soldaten Gilad Shalit, der sich seit 5 Jahren in Geiselhaft der Hamas befindet.
Stefan und Margreet Krikowski erinnerten wie der DIG-Vorsitzende an den israelischen Soldaten Gilad Shalit, der sich seit 5 Jahren in Geiselhaft der Hamas befindet.

Foto: Meggie Jahn

Artikel von Benjamin Weinthal in der Jerusalem Post vom 29.08.2011

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Aufruf

Gegen islamistische und antisemitische Propaganda auf Berlins Straßen – Solidarität mit Israel und der iranischen Freiheitsbewegung

Seit 1979 folgen jährlich zum Ende des Fastenmonats Ramadan islamistische Organisationen weltweit dem Aufruf zum „Al-Quds-Tag”als Kampftag des politischen Islam. Ajatollah Khomeini forderte nach der islamistischen Machtergreifung im Iran seine Anhänger und Anhängerinnen zur weltweiten Ausbreitung der islamischen Revolution, zur „Befreiung” Jerusalems und zur Vernichtung Israels auf. Zudem versucht der Iran, seinen politischen und militärischen Einfluss auszubauen, indem er sich um eine Beeinflussung der Unruhen und Umwälzungen in der arabischen Welt bemüht. Gleichzeitig beteiligen sich iranische Elitesoldaten an der blutigen Bekämpfung und Unterdrückung der oppositionellen Demonstrationen in Syrien, die sich gegen das eng mit dem iranischen Regime verbundene Assad-Regime richten.

In dieser Tradition verbreitet der Präsident der Islamischen Republik Iran, Mahmoud Ahmadinejad, seit Jahren Hasspropaganda gegen die USA und Israel. Gleichzeitig unterstützt das Mullah-Regime mit Geld und Waffen antisemitisch ausgerichtete Terrororganisationen wie Hisbollah und Hamas gegen Israel und seine Verbündeten, es leugnet den Holocaust, arbeitet an seiner atomaren Bewaffnung, ignoriert Beschlüsse des UN-Sicherheitsrates und übt im Iran eine blutige Terrorherrschaft aus. Seit 1979 und besonders seit dem Aufstand von Millionen mutiger Iranerinnen und Iranern im Sommer 2009 werden politisch Andersdenkende, Angehörige religiöser, ethnischer und sexueller Minderheiten sowie Frauen verfolgt, gefoltert und ermordet. Bis heute versuchen das Mullah-Regime und Anhänger des politischen Islam, den Al-Quds-Tag auch international als “religiösen Feiertag” zu etablieren. Nach den Aufklärungskampagnen unseres Gegenbündnisses wurde der Al-Quds-Tag zumindest in Deutschland von interreligiösen Kalendern entfernt.

Seit 1996 wird fast jedes Jahr in islamistischen Kreisen zum Al-Quds-Aufmarsch in Berlin mobilisiert. Dieses Jahr wird er für den 27. August angekündigt. Erneut ist eine Beteiligung von Neonazis, sogenannten “Antiimperialisten” und anderen Sympathisanten des Mullah-Regimes zu erwarten. Ihr Ziel ist klar: Ihre Agitation gegen Israel, der noch immer einzigen Demokratie im Nahen und Mittleren Osten, soll den jüdischen Staat dämonisieren. Das menschenverachtende Regime der Islamischen Republik Iran und ihres Führers Khamenei sollen öffentlich glorifiziert werden. Demokratie, Freiheit und Menschenrechte – wie sie in der “Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte” definiert sind – sollen verhöhnt werden. Protestaktionen der letzten Jahre haben bewirkt, dass dies heute nicht mehr so offen geschieht wie in den Anfangsjahren, dass die Islamisten ihre Rhetorik entschärfen mussten und eine öffentliche Debatte zum Thema angestoßen wurde.

Wir – das sind verschiedene politisch und sozial engagierte Gruppen und Einzelpersonen – rufen deshalb auch in diesem Jahr zu einer Kundgebung gegen den antisemitischen und antidemokratischen “Al-Quds-Tag” auf.

Demonstrieren Sie gemeinsam mit uns gegen jede Form von antisemitischer, antiisraelischer und antiwestlicher Propaganda, gegen die Menschenrechtsverletzungen in der Islamischen Republik Iran und für Solidarität mit Israel und der iranischen Freiheitsbewegung!

Personen, die extrem rechten oder rechtspopulistischen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtspopulistischen Szene zuzuordnen sind oder durch rassistische, fremdenfeindliche, antisemitische, homophobe oder sonstige diskriminierende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, sind auf der Veranstaltung nicht erwünscht. Ferner bitten die Organisatorinnen und Organisatoren darum, die Proteste nicht für Wahlkampfzwecke zu missbrauchen.

Initiativkreis:

  • Jüdische Gemeinde zu Berlin,
  • Anti-Defamation Center – Bildungswerk für Demokratie und Kultur gemn. e.V. (ADC Bildungswerk),
  • Jüdisches Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus (JFDA),
  • Green Party of Iran – Deutschland,
  • Stop the Bomb,
  • Deutsch-Israelische Gesellschaft – Arbeitsgemeinschaft Berlin und Potsdam (DIG),
  • Bund der Verfolgten des Naziregimes Berlin e.V. (BVN),
  • Koordinierungsrat deutscher Nicht-Regierungsorganisationen gegen Antisemitismus e.V. Unterstützer:
  • Honestly Concerned e.V
  • Redaktion haOlam.de
  • I Like Israel e.V. (ILI)
  • Hamburg für Israel e.V.


Wenn Sie dem Aufruf unterschreiben möchten, wenden Sie sich bitte an: verein(at)adc-bildungswerk.de


Mehr zu der Aktion finden Sie hier.


Pressespiegel nach der Veranstaltung:

Jüdische Allgemeine – Hisbollah am Ku’damm (1.9.2011)

Iranian-American Forum – Quds day in Berlin (31.8.2011)

JTA – Pro-Israel demonstrators counter Islamist march in Berlin (30.8.2011)

Israelnetz – Demonstration zum Al-Quds-Tag (29.8.2011)

Jerusalem Post Pro-Israel groups counter-protest Islamists in Berlin (29.8.2011)

haOlam Erfolgreicher Protest gegen antisemitischen `Qudsmarsch´(29.8.2011)

Ynet News – Islamists hold anti-Israel march in Berlin (28.8.2011)

B.Z.Al-Quds-Demonstration (28.8.2011)

Die Jüdische – „Tod den Juden“ mitten in Berlin (27.8.2011)

taz – Gemeinsam gegen Islamismus (26.8.2011)

Veranstaltungsseite bei facebook.

https://www.digberlin.de/protest-gegen-den-al-quds-tag-in-berlin-gegen-islamistische-und-antisemitische-propaganda-auf-berlins-strasen-solidaritat-mit-israel-und-der-iranischen-freiheitsbewegung/

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