Der Antisemitismus-Bericht im Auftrag des Deutschen Bundestages liegt vor – ein Gesprächsabend mit Dr. Juliane Wetzel und Aycan Demirel

Dr. Juliane Wetzel
Dr. Juliane Wetzel
Aycan Demirel
Aycan Demirel

Kooperationsveranstaltung mit der Jüdischen Volkshochschule Berlin

Im November 2011 hat der Unabhängige Expertenkreis Antisemitismus seinen ersten Bericht zur aktuellen Lage des Antisemitismus in Deutschland vorgelegt, am 23. Januar wurde er der Öffentlichkeit vorgestellt.  Der Bericht gibt u.a.  einen Einblick in die Virulenz antisemitischer Dispositionen in den unterschiedlichen extremen Lagern, darunter auch bei jugendlichen Migranten. Er zeigt vor allem, dass antisemitische Ressentiments und Klischees in der deutschen Gesellschaft weit verbreitet sind. Um tief verwurzelte klischeehafte Judenbilder und antisemitische Einstellungen in der deutschen Kultur und Gesellschaft zu verändern, bedarf es umfassender Abwehrstrategien in Zusammenarbeit von staatlichen Institutionen und Zivilgesellschaft, um das in Wissenschaft, Pädagogik und bürgerschaftlichem Engagement vorhandene Potenzial systematisch zu nutzen.

Die Referenten, werden wesentliche Ergebnisse des Berichts vorstellen und aus ihrer eigenen Arbeit berichten. In der anschließenden Diskussion wollen wir gemeinsam mit Ihnen auch über Konsequenzen für unsere eigene Arbeit sprechen.

Dr. Juliane Wetzel ist als Wiss. Mitarbeiterin am Zentrum für Antisemitismusforschung tätig. Seit Ende 2010 ist sie eine der beiden Koordinatoren des Expertenteams.

Aycan Demirel ist Mitinitiator und Leiter der „Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus“, die als Reaktion auf den Anschlag auf die Istanbuler Synagogen entstand. Seit einigen Jahren arbeitet diese Organisation u.a. mit und für jugendliche Migranten für Demokratie und Toleranz, gegen Vorurteile, Hass und Gewalt gegen Juden.

Ort: Jüdisches Gemeindehaus, Kleiner Saal, Fasanenstraße 79-80, 10623 Berlin

Die Jüdische Volkshochschule erhebt zur Deckung der Kosten einen Eintritt von 5.– bzw. erm. 3.– Euro.

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  • Etwa jeder fünfte Deutsche ist latent antisemitisch. Vorstellung des Berichts im Deutschen Bundestag am 23. Januar 2012.  Mehr …
  • In einem Gastbeitrag von Melody Sucharewicz in der Berliner Morgenpost vom 19.02.2012  zum Antisemitismus-Bericht im Auftrag des Bundestages heißt es: „Diese wunderbare Statistik: sie wandelt unverdauliche Realitäten in trockene, überschaubare Fakten. Die kürzlich in Deutschland veröffentlichte Studie eines unabhängigen Expertenkreises beinhaltet 204 Seiten mit Statistiken über antisemitische Trends in Deutschland. So umfassend der Report – 2009 vom Bundestag in Auftrag gegeben -, so beunruhigend die Resultate.“ („Wille reicht nicht. Monster müssen bekämpft werden“  Mehr …)

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