Yemen Blues begeisterte das Publikum beim 15. Rabin-Gedenkkonzert der DIG Berlin und Potsdam

Yemen Blues am 6. November 2012
Yemen Blues am 6. November 2011

Alljährliches Kultur-Highlight unseres Veranstaltungsprogramms war am 6. November 2011  unser 15. Rabin-Gedenkkonzert mit der Band YEMEN BLUES.  Im Großen Sendesaal des RBB boten die Musiker eine ungewöhnliche Mischung aus Blues, Jazz und Funk – und brachten die erst skeptischen Zuhörer am Ende auf die Füße. In über 90 Minuten ohne Pause wurde der Kontakt zum Publikum immer besser, heizte sich der Saal langsam auf. Es wurde geklatscht, getanzt, gelacht und auf dem Heimweg einhellig voller Begeisterung vom „besten Konzert der DIG seit langem“ geschwärmt.

Das Ensemble von Frontman Ravid Kahalani (Vocals & Gimbri) mit Amos Hoffmann (Oud), Yossi Fine (Bass), Galia Hai (Viola), Hilla Epstein (Cello), Hadar Noiberg (Flute), Itamar Borochov (Trumpet), Rafi Malkiel (Trombone), Rony Iwryn (latin Percussion) und Yohai Cohen (Middle Eastern Persussion) spielte vor allem arabische Klänge und Variationen von jüdischen Gebetsmelodien.

Kahalani stammt aus einer jüdisch-jemenitischen Familie, zu der stimmgewaltige Kantoren zählten. Er selbst begann in der Synagoge zu singen, Musik ist für ihn heute „meine Religion“. Beeinflusst wurde er u.a. von den religiösen Gesängen der orthodoxen serbischen Kirche. Faszinierend sein Stimmvolumen, spürbar seine Ausbildung als Counter-Tenor. Kahalani gründete YEMEN BLUES gemeinsam mit dem Kontrabassisten und Oud-Spieler Omer Avital – diesmal leider nicht dabei.

So viel Stimmung war selten ...
So viel Stimmung war selten ...

Mehrmals wies Kahalani darauf hin, dass die Band  die Ziele von Yitzhak Rabin für Frieden und Aussöhnung mit den arabischen Nachbarn unterstütze und froh sei, bei diesem Gedenkkonzert dabei zu sein. Für ihn gebe es keine guten und schlechten Religionen, sondern nur gute gläubige Menschen. Auch betonte er immer wieder, wie wichtig es sei, sich für soziale und humanitäre Hilfsorganisationen wie Meir Panim einzusetzen, der die Einnahmen dieses 35. Wohltätigkeitskonzert der DIG zugute kommen. Diese Mischung – mit seinem Eintrittsgeld nicht nur einen tollen Konzertabend zu erleben, sondern auch Gutes zu tun – hätte eigentlich noch mehr Menschen motivieren sollen teilzunehmen. Die, die da waren, klangen jedenfalls so: „Das Temperament und die Hingabe der Gruppe war einfach umwerfend“. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Seit eineinhalb Jahren erobert die Band mit ihren traditionellen Instrumenten aus dem Jemen und groovender Bläser- und Percussions-Sektion die Bühnen der Welt. Am 17. Juli war die Gruppe beim Sommer Open Air Festival Wassermusik 2011 im Haus der Kulturen der Welt schon einmal zu Gast in Berlin.
Lesen Sie im Folgenden das Grußwort von Jochen Feilcke:

Jochen Feilcke
Jochen Feilcke

„Herzlich willkommen zum 35. Benefizkonzert der Deutsch-Israelischen Gesellschaft AG Berlin und Potsdam.

Seit der Ermordung des unvergessenen Staatsmannes Yitzhak Rabin am 4. November 1995 ist unser Benfizkonzert zugleich unser jährliches Rabin-Gedenkkonzert. Vor 16 Jahren wurde dieser unvergeßliche und unvergessene Staatsmann von einem Fanatiker kaltblütig erschossen – wir gedenken seiner in Verehrung und Dankbarkeit.

Heute haben wir noch einen weiteren Grund für ein stilles Gedenken: Unser Ehrenvorsitzender Heinz Striek ist vor wenigen Tagen im hohen Alter von 93 Jahren verstorben. Wir werden bei anderer Gelegenheit sein Wirken für die deutsch-israelische Freundschaft ausführlicher würdigen, für heute nur so viel: ohne ihn, der 23 Jahre unser Vorsitzender war, gäbe es diese wunderbare Tradition der Benefizkonzerte sicher nicht. Wir werden Heinz Striek ein ehrendes Andenken bewahren.

Wir danken Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich und dem Botschafter des Staates Israel Yoram Ben-Zeev für die Übernahme der Schirmherrschaft und grüßen sehr herzlich den Gesandten des Staates Israel Herrn Emmanuel Nahshon und weitere  Diplomaten und Botschaftsmitarbeiter. Lieber Emmanuel, danke für die stets freundschaftliche Zusammenarbeit! Wir freuen uns besonders auf Dein Grußwort.

Ich freue mich, weitere Ehrengäste willkommen heißen zu dürfen:

Lala Süßkind, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und weitere Mitglieder des Vorstandes und der RV und natürlich auch Kandidaten für die nächste RV, wie z.B.

Micha Guttmann. Er war früher Generalsekretär des Zentralrates der Juden in Deutschland und ist jetzt in der Jüdischen Gemeinde zu Berlin aktiv. Jetzt muß er noch Mitglied der DIG werden, dann ist er richtig angekommen!

Dr. Sabine Bergmann-Pohl, ehemalige Präsidentin der frei gewählten Volkskammer der DDR, dann Bundesministerin, heute Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, Landesverband Berlin

Margarete Koppers, Polizeivizepräsidentin, amtierende Präsidentin

Jael Botsch-Fitterling, Jüd. Vorsitzende der GCJZ

Nathan Gelbart, Vorsitzender KH Deutschland

Dan Lahav, Jüdisches Theater Bimah

Mit unserem 35. Benefizkonzert wollen wir einen finanziellen Überschuß erzielen, den wir MEIR PANIM zugedacht haben. Wir begrüßen den Deutschland-Repräsentanten Michael Keller und freuen uns, gleich mehr über Meir Panim von ihm zu hören.

Wie in jedem Jahr geben wir zum Zeitpunkt unseres Konzertes ein Magazin heraus. Es ist in diesem Jahr besonders gut gelungen – das verdanken wir unserer stellv. Vorsitzenden Maya Zehden und der Journalistin Martina Fischer. Danke!

Vor 45 Jahren wurde unsere Berliner Arbeitsgemeinschaft gegründet. Vieles von dem, was wir organisieren und auf die Beine stellen, können Sie unserem Magazin entnehmen.

Sehr herzlich danke ich allen Inserenten, die unser Konzertmagazin ermöglicht haben.

Liebe israelische Freunde, liebe Freunde Israels, die Deutsch-Israelische Gesellschaft ist die Gemeinschaft der Freunde Israels. Wir wollen, daß die einzigartigen Beziehungen immer einzigartig gute Beziehungen sind. Wir meinen damit eine unverbrüchliche Freundschaft und Solidarität nicht nur bei gutem Wetter sondern besonders dann, wenn nicht nur die Regierung sondern der Staat Israel insgesamt gegen den Sturm der veröffentlichten Meinungen zu kämpfen haben. Nie war die deutsch-israelische Freundschaft stärker gefordert als heute!

In diesem Sinne bitte ich nun den Gesandten des Staates Israel, unseren Freund Emmanuel Nahshon,  zu uns zu sprechen.“

Matthei Meidler, und Maya Zehden gehörten auch zu den Tänzern.
Matthei Meidler, Solveig Bellgardt und Maya Zehden gehörten auch zu den Tänzern.
Emmanuel Nachshon und seine Frau tanzten am Ende mit.
Der israelische Gesandte, Emmanuel Nahshon, tanzte mit.
Der Applaus nach dem Konzert war groß und natürlich gab es am Ende eine Zugabe.
Der Applaus nach dem Konzert war groß und natürlich gab es auch diesmal eine Zugabe.

Share this post